Dr. Moshé Feldenkrais
Zu Dr. Moshé Feldenkrais' Werdegang schreibt sein Weggefährte und Übersetzer einiger seiner Bücher
Franz Wurm:
"Moshé Feldenkrais, 1904 in Slawuta (Ukraine) geboren, war Physiker. Fünfzehnjährig - der Erste Weltkrieg war nur eben zu Ende gegangen – war er nach dem damaligen Palästina ausgewandert, hat, nach einem Studium an der Sorbonne, mit Langevin und am Pariser Institut Pasteur und mit Joliot-Curie gearbeitet, mit ihm (1938) die erste Kernspaltung auf französischem Boden gemacht, daneben den Judo-Club de France gegründet und (ebenfalls 1938) erste Arbeitshypothesen zu einer rationalen Erklärung der Akupunktur aufgestellt, die ihn bald zur Neurophysiologie führten. Er untersuchte östliche Praktiken und übersetzte sie in unserer Begriffe, um eine Verhaltensforschung im Geist der Experimentalphysik zu entwickeln. Mit Joliot-Curie erarbeitete er die künstliche Induktion von Radioaktivität. ..."
Dr. Moshé Feldenkrais war ein Forscher und Sportler. Durch seine eigene Verletzung am Knie angeregt, erforschte er in den folgenden Jahren noch intensiver die Zusammenhänge des Menschen in Bezug auf funktionale Bewegung und die damit einhergehenden Auswirkungen auf mentaler und emotionaler Ebene sowie der Grundlage menschlichen Handelns.
Mit den Ergebnissen seiner Forschungen über theoretische und praktisch angewandte Verhaltensphysiologie trat Feldenkrais erstmals 1943 hervor durch eine Reihe von Vorlesungen, die er 1943/44 vor der Association of British Scientific Workers in Fairlie (Schottland) hielt und die dann 'Body and Mature Behaviour', aber auch dem gleichzeitig geschriebenen 'The Potent Self' (deutsch: 'Das starke Selbst'. Insel Verlag Frankfurt am Main 1989) als Grundlage dienten.
Als in den späten sechziger Jahren (der damalige israelische Ministerpräsident, d.A.) Ben Gurion Feldenkrais für den Nobelpreis für Medizin vorschlug, bekam er jedoch zur Antwort, Feldenkrais habe nie in medizinischen Fachzeitschriften publiziert, sei auch nicht Arzt und komme daher für den Preis nicht in Betracht.
Feldenkrais gab den Schweden Recht. „Er unterrichte“, sagte er, „während Ärzte behandeln und heilen. Die Auswirkung sei zwar öfters die gleiche, sie werde aber auf verschiedenen Wege erreicht und sei so gleich nicht, wie sie aussehe. Zudem wüssten weder die Ärzte noch er, was 'Krankheit' sei - mit dem Unterschied, dass er wisse, dass er es nicht wisse." ... (Franz Wurm 1995)
Dr. Moshé Feldenkrais gab sein Wissen noch bis kurz vor seinem Tod im Jahre 1984 an seine Schüler weiter.
„… und darum braucht man viel Zuspruch und
besondere Umstände, bevor man das `Recht`zu beanspruchen wagt,
sich für einen schöpferischen Menschen zu halten; …“
Dr. Moshé Feldenkrais – Das starke Selbst
besondere Umstände, bevor man das `Recht`zu beanspruchen wagt,
sich für einen schöpferischen Menschen zu halten; …“
Dr. Moshé Feldenkrais – Das starke Selbst